Gelsenkirchen verfügt nur über wenige weltliche Baudenkmäler aus der vor-industriellen Zeit. Neben der Wasserburg Lüttinghof, Schlössern Berge und Horst ist Haus Leithe in der Neustadt eines der weniger Relikte aus der Zeit vor Kohle und Stahl. Das Gebäudeensemble, dessen Herrenhaus aus dem Jahr 1565 stammt und im Jahr 1753 um das mächtige Torhaus mit Turm ergänzt wurde, ist das älteste Gebäude im Stadtsüden. Erste urkundliche Erwähnung eines Vorgängerbaus erfolgte bereit 947. Nach dem Verkauf des Gebäudes an einen Privatinvestor passiert nicht mehr sehr viel. Der Zustand ist erbarmungswürdig geblieben.
Ob der Verkauf eine wirklich so gute Idee gewesen sei, ist daher fraglich. Während Haus Lüttinghof im Besitz des LWL sei, fragt sich Frank-Norbert Oehlert, Vorsitzender der CDU-Altstadt, warum die Stadt, die 1914 in den Besitz des Gebäudes kam, dieses stadtgeschichtlich wichtige Objekt nicht auch an den LWL hätte abgeben können. Insbesondere die Nutzung als ein Stadt- und Heimatmuseum wäre aus seiner Sicht in Frage gekommen, bedauerte der Kommuanlpolitiker. „Angesichts vieler Bürger mit Migrationshintergrund wäre ein solches Museum sinnvoll. Hier hätte die Entwicklung und Geschichte unserer Stadt von einem Bauerndorf in einer dünnbesiedelten sumpfigen Gegend Westfalens zu der Stadt der tausend Feuer dinglich fassbar gemacht werden können. Zudem wäre die Anlage für alle Bürger öffentlich zugänglich geblieben.“