„Die Lohnlücke von 22 Prozent zwischen Männern und Frauen fordert uns zum Handeln auf. Wir brauchen jetzt eine gesetzliche Regelung, die Unternehmen ab 500 Beschäftigten dazu verpflichtet, die Höhe der Lohnlücke offen zu legen. Zusätzlich gehören die 60 000 Tarifverträge auf den Prüfstand. Das Problem der strukturellen Lohndiskriminierung müssen Arbeitgeber und Gewerkschaften gemeinsam beseitigen“, fordert die Kreisvorsitzende der Frauen-Union, Annelie Hensel. Zugleich sprach sie für mehr Frauen in den Tarifkommissionen aus, damit sich die Arbeitsbewertungen ändern. „Denn dort wird entschieden, ob schweres Heben in der Pflege genauso viel Wert ist wie schweres Heben auf dem Bau. Alle Mitglieder von Tarifkommissionen müssen stärker für Fragen der Entgeltgleichheit sensibilisiert und geschult werden“, so Hensel.
NRW bei U3-Betreuung Schlusslicht „Es müssen Strukturen geschaffen werden, die es Frauen leichter machen, einen Vollzeitjob zu haben, wenn sie sich das wünschen. Dass sie dies nicht können, liegt häufig an starren Arbeitszeiten, an mangelnder Flexibilität bei dem Wechsel zwischen Teilzeit- und Vollzeitarbeit und an der bislang noch nicht ausreichenden Infrastruktur für die Betreuung von Kindern“, stellt Christiana Totzeck, Mitglied im Landesvorstand der FU und stellvertretende Kreisvorsitzende, fest. „Es ist nicht länger hinnehmbar, dass das Land Nordrhein-Westfalen mit einer U3-Betreuungsquote von 23,8% auf dem letzten Platz im Bundeslandvergleich liegt. Das ist eine Ohrfeige für die rot-grüne Landesregierung! Wir fordern die Ministerpräsidentin auf, endlich zu handeln! Unser Land kann mehr! Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist nicht nur ein gleichstellungs-und familienpolitisches Ziel. Eine bessere Vereinbarkeit hat außerdem einen starken Einfluss auf die Erwerbsbeteiligung und die Angleichung der Verdienste von Frauen und Männern sowie einen volkswirtschaftlichen Vorteil“, ergänzt Totzeck.