Chancen zur weiteren Entwicklung ausloten
Zusehens verändern sich die mittelfristigen Perspektiven des stationären Einzelhandels. Die Wettbewerbssituation werde sich nach Branchenkennern verschärfen. Der Trend zum Online-Handel werde weiter zunehmen, einen Umbruch in den Innenstädten auslösen und dies in einem bislang nicht bekannten Tempo. Der Handelsverband Deutschland (HDE) geht von einem Verlust von 50.000 Geschäften und entsprechenden Arbeitsplatzverlusten in den nächsten Jahren bundesweit aus. In den vergangenen zehn Jahren sei der Online-Anteil von vier auf zehn Prozent des Umsatzes gestiegen. Dies bleibe auch in Gelsenkirchen nicht folgenlos. In Nebenzentren und abseits der Haupteinkaufsstraße nehmen Leerstände zu. Diese Entwicklung müsse bei den Planungen in der Innenstadt stärker als bislang berücksichtigt werden. Vor diesem ernst zu nehmenden Hintergrund regt die CDU-Altstadt an, neu über die Überbauung des ehemaligen Fina-Parkhauses nachzudenken.
Es gebe in der Innenstadt nur wenige Möglichkeiten einer strategisch vernünftigen Weiterentwicklung des Einzelhandels. Eine davon könne sich auf der Fläche des ehemaligen Fina-Parkhauses entwickeln. Hier bestehe die Gelegenheit einen direkten Anschluss an die Rückseite der bestehenden Gebäude an der Bahnhofstraße ein FOC zu etablieren, welches an die Haupteinkaufsstraße angebunden werden kann und somit könne eine win-win-Situation generiert werden. „Wir sollten intensiv überlegen, ob die Gelegenheit einer Neuordnung dieses Bereichs nicht auch dazu genutzt werden könnte, die Frage eines FOC’s neu zu diskutieren. Die Parole: Augen zu und durch, wird angesichts des sich massiv verändernden Käuferverhaltens nicht ausreichen. Gelsenkirchens Innenstadt braucht einen weiteren Magneten, um Kaufkraft auch aus den umliegenden Städten anzuziehen. Einzelhandel, Verwaltung und Politik sollten vernünftigerweise einen ideologiefreien Dialog führen, wie sich Gelsenkirchen als Einkaufsstandort positionieren will. Sicher ist nur eins, der Handel unterliegt einem massiven Veränderungsdruck. Noch können wir gemeinsam gestalten. Diese Chance sollten wir nicht ungenutzt lassen“, erklärte Frank-Norbert Oehlert, Vorsitzender der CDU-Altstadt und Stadtverordneter.