Entgegen der Darstellung im WAZ-Artikel vom 28.04.2017 spricht sich die Junge Union Gelsenkirchen (JU) nicht für eine Wiedereinführung der Studiengebühren aus. Andreas Batzel, Vorsitzender der JU, erklärt dazu: „Weder wir als JU noch die CDU in NRW sind für eine Wiedereinführung der Studiengebühren! Im Gespräch mit der WAZ ging es u.a. um die zentrale Forderung der SPD nach einer kostenlosen Bildung von der Kita bis zur Universität und unsere Forderung nach einer stabilen Finanzlage. In diesem Zusammenhang war auch die Debatte um die Abschaffung der Studiengebühren im Landtagswahlkampf 2010 Thema. Nicht gemeint war eine Wiedereinführung der Studiengebühren. Die SPD hat im Jahre 2010 mit der Abschaffung der Studiengebühren für sich geworben. Wir haben Wert darauf gelegt, dass eine gute Qualität an den Universitäten sichergestellt werden muss und dazu eine solide Finanzierung notwendig ist. Sicherlich ist es einfacher bei den Menschen anzukommen, wenn man verspricht, dass alles kostenlos sein wird.
Für die Studierenden ist der Wegfall der Studiengebühren natürlich positiv. Was allerdings nicht übersehen werden darf ist die Entwicklung, die nach der Abschaffung eingesetzt hat. Zwar werden keine Studiengebühren mehr erhoben, aber die Semesterbeiträge steigen stetig, weil die Zuschüsse vom Land nicht angehoben werden. Studieren in NRW wird somit von Jahr zu Jahr teurer. Wir halten dieses Vorgehen für einen Etikettenschwindel. Wer sich für die Abschaffung der Studiengebühren feiern lässt, dann aber jahrelang zu wenig Geld für Schulen und Universitäten zur Verfügung stellt und es zulässt, dass dadurch die Semesterbeiträge in die Höhe schießen, der macht keine ehrliche Politik. Gleichwohl lehnen wir eine Wiedereinführung der Studiengebühren ab.“ Hintergrund: Im Ländervergleich liegt NRW bei den Pro-Kopf-Ausgaben je Studienplatz bei den Fachhochschulen auf Platz 14 und bei den Universitäten auf dem letzten Platz. Nicht besser sieht es bei dem Verhältnis Studierende pro Lehrendem an Universitäten aus. Hier hat NRW an den Universitäten bundesweit die schlechteste Betreuungsquote. Auch für Schulen ist in den vergangenen Jahren zu wenig Geld zur Verfügung gestellt worden. Bei den Bildungsausgaben je Schulkind belegt NRW den vorletzten Platz im Ländervergleich, so geht es aus einer Meldung des Statistischen Bundesamts hervor.