Ein glasklares Bekenntnis für die örtliche Apotheke und für ein Versandhandelsverbot mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln gab es beim 1. StadtGEspräch des CDU-Bundestagsabgeordnete Oliver Wittke. Anlass waren 400 Briefe von Doc Morris-Kunden mit vorgefertigtem Plädoyer für den Versandhandel. Sie alle, die örtlichen Apotheker und Ingrid Fischbach MdB, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesgesundheitsminister, lud Wittke zur Diskussionsrunde in die Gelsenkirchener PTA-Fachschule ein. Selbst die anwesenden Doc Morris-Kunden sprachen sich für die Apotheken vor Ort aus. „Wenn es ernst wird, gehe ich lieber zum Apotheker um die Ecke“, sagte einer von ihnen.
v.l. Dr. Klaus Michels, Susanne Brittinger (Leiterin PTA-Schule), Parl. Staatssekretärin Ingrid Fischbach MdB, Oliver Wittke MdB Dass es ohne Versandhandelsverbot für rezeptpflichtige Medikamente mit der Apotheke um die Ecke rasch vorbei sein könnte, erläuterte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe, Dr. Klaus Michels. „Wenn verschreibungspflichtige Arzneimittel aus dem Ausland ohne Preisbindung versandt werden dürfen, dann wird es nicht mehr lange dauern, bis die Krankenkassen unter Hinweis auf das Wirtschaftlichkeitsgebot ihre Patienten von der bisherigen Versorgung durch die Präsenzapotheken wegsteuern zu Versendern. Dann gibt es Selektivverträge der Kassen und keine Wahlfreiheit für Patienten und Verbraucher mehr zur Apotheke ihres Vertrauens.“ Ingrid Fischbach betonte, dass ein solches Versandhandelsverbot jedenfalls noch nicht vom Tisch sei. Die CDU engagiere sich auch weiterhin dafür. „Das kommt ins CDU-Wahlprogramm“, so Ingrid Fischbach, „und in die Koalitionsverhandlungen, wenn wir wieder an der Regierung beteiligt sein werden.“ Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes gegen die Festpreisbindung für ausländische Versender sieht Frau Fischbach als Teil einer EU-Kampagne gegen das deutsche Gesundheitssystem. „Davor kann ich nur warnen.“