Gelsenkirchens Wohnungsmarkt leidet. Es besteht ein erheblicher Überhang an Wohnungen und zugleich eine zu schwache Nachfrage, so dass Investitionen in den Gebäudebestand vor allem für Einzeleigentümer kaum rentierlich erscheinen. Das Ergebnis ist bekannt: abgewohnte Immobilien, oder auch Schrottimmobilien, die zum Teil an Menschen mit Migrationshintergrund vermietet werden. „Die Schließung von Schrottimmobilien ist ein guter Weg. Aber er kann nur der Anfang sein“, stellt der CDU-Stadtverordnete und Vorsitzende der CDU-Altstadt, Frank-Norbert Oehlert, fest. Auch in seinem Wahlkreis seien einige Immobilien von einer zweckentfremdenden Nutzung betroffen.
Nach einer Schließung, so stellt der CDU-Politiker fest, sein die Mieter dieser Objekte nicht einfach weg, sondern an andere Stellen innerhalb des Stadtgebietes gezogen. Oehlert sieht dabei nicht allein die Überbelegung der Wohnhäuser und eine Vermüllung als Probleme, sondern auch die negative Sozialentwicklung. Integration sei kaum möglich, Schulbildung der Kinder ebenso. Damit gerate auch die nachfolgende Generation in Gefahr in einem Hochtechnologieland, wie Deutschland, geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Insgesamt so Oehlert, müsse man das Zwangsversteigerungsverfahren prüfen und mit den Hauptbeteiligten über neue Wege nachdenken. „Es macht wenig Sinn, dass Objekte versteigert werden, die nach kurzer Zeit erneut am Markt sind und Banken oder andere Gläubiger dennoch ihre Forderungen abschreiben müssen. Besser wäre es, diese Objekte zukunftsfähiger durch einen langfristigen gemeinsamen Immobilienfonds aufzustellen, der werthaltig die Objekte entwickelt, bzw. vom Markt nimmt. Die niedrigen Mieten haben sich zu einer Belastung entwickelt. Der Wohnungsmarkt in der Stadt ist aus dem Gleichgewicht. Dieses wieder herzustellen ist ein wichtiges Zukunftsthema für die Stadt. Daher halte ich einen Fonds für einen gangbaren Weg. Es gibt derzeit immer noch viel Geldvermögen, das nach einer vernünftigen und nachhaltigen Anlage sucht. Dies könnte eine Form sein, die Stadtentwicklung mit Riesenschritten nach vorne zu bringen.“