CDU Kreisverband Gelsenkirchen

Nordsee nicht mehr auf der Bahnhofstraße

„Seit vielen Jahrzehnten gehörte die Kette „Nordsee“ zum festen Bestand der Bahnhofstraße. Nunmehr hat sich die Restaurantkette aus Gelsenkirchen verabschiedet. Dies ist bedauerlich“, stellte der Vorsitzende der CDU-Altstadt und Stadtverordnete, Frank-Norbert Oehlert, fest. „Gerade Restaurantketten sind für die Innenstadt der Zukunft ein wichtiger Bestandteil. Kunden suchen nach derartigen Ankerpunkten. Da schmerzt dieser Verlust, der hoffentlich ausgeglichen werden kann. Klassischer stationärer Einzelhandel allein wird nicht ausreichend sein, die Attraktivität einer Innenstadt zu bestimmen. Kaufkraftabflüsse in den Onlinehandel werden weiter gehen, unabhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie.“

Zahlreiche Textilfilialisten haben sich in ein Schutzschirmverfahren begeben. Handelsexperten rechnen mit einer massiven Zahl an Insolvenzen. Leerstände sind damit vorprogrammiert. Hier gilt es neue Zukunftsperspektiven und Nachfolgenutzungen gemeinsam mit den Hauseigentümern zu entwickeln. So gilt es die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen um den Wandeln zu gestalten. „Hier denke ich insbesondere an die Nebenstraßen der Bahnhofstraße, aber auch die Weber- oder die Ringstraße. Wohnen wird in der Zukunft eine größere Rolle in der Innenstadt spielen als bislang.“

Es gilt aber auch, innovative mittelständische Handelsunternehmen durch eine aktive Wirtschaftspolitik zu fördern. „Um einen attraktiven Mix aus Handel, Freizeit- und Dienstleistungsangeboten zu sichern, müssen die Erreichbarkeit auch durch den Individualverkehr sichergestellt werden. Parkmöglichkeiten wie Parkgebühren müssen immer auch im Kontext der Online-Konkurrenz betrachtet werden. Die Ausweitung von ÖPNV-Angeboten, oder eines kostenfreien ÖPNV helfen dagegen nicht. Auch die Frage des Sonntagsverkaufsverbotes muss neu bewertet werden. „Angesichts von Corona wäre eine deutlichere Lockerung des Sonntagsverkaufsverbotes wichtig, um entgangen Umsatz für die Händler zurückzugewinnen und damit Arbeitsplätze, aber auch Attraktivität der Innenstadt zu erhalten“, erklärt Oehlert.