Herausforderung Kunststoff- Recycling als Teil der Klima- und Umweltschutzbemühungen
Wohin mit dem Plastikmüll? Unter dem Titel „Vermeidung, Recycling und neue Wertschöpfung“ diskutierten auf Einladung der CDU-Ratsfraktion mit Gast und Gesprächspartner Herr Prof. Dr. Klaus Gellenbeck Bürgerinnen und Bürger beim „RathausDialog“. Prof. Dr. Klaus Gellenbeck ist wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Abfall, Abwasser und Infrastrukturmanagement GmbH (INFA) aus Ahlen.
In einem anschaulichen Vortrag berichtete Prof. Gellenbeck über die Vermeidungsstrategien und die Reduzierung von Plastikmüll. Dabei ging er neben den Vermeidungsstrategien durch Industrie und Handel auch auf die EU-Richtlinie zur Reduzierung von Plastikmüll aus dem Jahre 2020 ein, die zu einer deutlichen Reduzierung von Plastikabfällen führt. Eine weitere EU-Regelung aus diesem Jahr verpflichtet die EU-Staaten für weniger Verpackungsmüll aus Kunststoff zu sorgen. Damit weniger unnötige Verpackungen entstehen, gilt für Umverpackungen, Transportverpackungen und Verpackungen für den elektronischen Handel künftig, dass der Leerraumanteil höchstens 50% betragen darf. Hersteller und Importeure müssen außerdem für leichtere Verpackungen mit weniger Volumen sorgen.
Bestimmte Einwegverpackungen aus Kunststoff sind ab Januar 2030 ganz verboten. Dies ist u. a. erforderlich, weil EU- weit jährlich fast 190 kg Verpackungsmüll entstehen. Seit der Einführung des Dualen Systems in Deutschland im Jahre 1991 hat sich der Anteil der Leichtverpackungen im Hausmüll um rd. 50% reduziert. Der Anteil bleibt aber seit Jahren konstant. Von daher werde jetzt vermehrt zu Verboten gegriffen.
Ein Verfahren für die Kreislaufwirtschaft bei Kunststoffen ist die Pyrolyse. In der katalytischen Pyrolyse, dem kontrollierten erhitzen unter Sauerstoffausschluss, zerfallen die Plastikabfälle in ihre Bestandteile. Hersteller nutzen die Rohstoffe für die Herstellung neuer Kunststoffe.
Die Möglichkeit zur Diskussion wurden von den Teilnehmern der Veranstaltung rege genutzt.